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Musik für die innere Ruhe

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Sabine Sipos

Mannheimer Morgen

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Was wäre besser geeignet, der Hektik des Alltags zu entfliehen und für zwei Stunden innere Ruhe zu finden, als ein Konzert des Schwetzinger Kammerchores Quatro Forte. „Be blessed“, der irische Segen zum Advent, bestimmte die Liedauswahl des Abends. Unterstrichen wurden die Segenswünsche von Texten mit weltlichen und religiösen Aussagen, die Mitglieder des Chores vortrugen. Und diese Worte verfehlten in den ausgewählten Augenblicken ihre Wirkung nicht.

Um diese innere Ruhe nicht zu unterbrechen, hielt das Publikum in der vollbesetzten Kirche St. Pankratius seinen Applaus bis zum Schluss zurück. Der Kammerchor, der sich nicht nur in der Region, sondern auch über die Grenzen hinaus – von Europa bis Asien – einen ausgezeichneten Ruf „ersungen“ hat, wurde von Alexander Gütinger dirigiert, der mit „Bleib bei uns“ und „Carry me“ zwei Kompositionen beitrug.

 

A cappella kommt gut an

Obwohl es sich um „irische“ Segenswünsche handelte, stammte die Reihe der Komponisten überwiegend aus England oder es waren traditionelle schottische Melodien ohne Texte. Nach drei sehr stimmungsvollen und stimmlich einfühlsamen Songs, die das Können, die Reinheit und Homogenität der Stimmen unter Beweis stellten, kam man in den Genuss eines Beitrags von Harfe und Querflöte. Angela Holzschuh (Harfe) und Anke Palmer (Querflöte) intonierten den „Skyboat Song“ und trugen mit ihrem Spiel der dahinterstehenden Historie exzellent Rechnung. Erinnert der Titel doch an die Flucht von „Bonnie Prince Charles“ (Charles Edward Stuart) nach der gegen die Engländer verlorenen Schlacht von Culloden 1746. Dass auch Schottland mit in die Segenswünsche einbezogen wurde, ist der Historie geschuldet. Fans der Fernsehserie „Outlander“ würden es sicher eher mit dessen Titelmelodie verbunden haben.

Die Reihe der vielseitigen Segenswünsche wurde teils a cappella, teils mit Klavierbegleitung gesungen. Die Begleitung von Randolf Stöck (Klavier) kam besonders schön bei „The Gartan Mother’s Lullaby“ zur Geltung, als er zusammen mit Querflöte und Harfe den Chorgesang einleitete.

 

Weihnachtliche Töne

Wer bei „You don’t walk alone“ zunächst an den Fußballclub „FC Liverpool“ und dessen „Fan-Song“ an der Anfield Road dachte, irrte. Dominick Diorio hatte das Thema zu einem hinreißend Lied gemacht, das der Kammerchor stimmlich perfekt interpretierte. Etwas weihnachtlich wurde es mit „Christmas Lullaby“ und „Christmas Carol“, zwei Kompositionen von John Rutter. Großartige Soprane, warm timbrierte Männerstimmen – das war es, das diesen Abend zu einem Quatro-Forte-Konzert vom Feinsten machte. Den stehend gespendeten begeisterten Schlussapplaus konnten der Chor und die Solistinnen verdient entgegennehmen.

© Schwetzinger Zeitung, Dienstag, 12.12.2017

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